Beim Morbus Basedow sollte die Operationsempfehlung immer erst nach unzureichendem Therapieerfolg der primär medikamentösen Behandlung erfolgen. Die Entscheidung zur Operation sollte unbedingt in Zusammenarbeit mit dem Schilddrüsen-Spezialisten (Endokrinologen) unter Abwägung der jeweiligen individuellen Vor- und Nachteile der alternativ zur Verfügung stehenden Radio-Jod-Therapie erfolgen. Generelle Vorteile der Operation sind neben dem schnellen Wirkungseintritt der Therapie die sichere und dauerhafte Beseitigung der Überfunktion und der Struma. Desweiteren scheint bei vollständiger Entfernung der Schilddrüse für die meisten Patienten ein günstiger Effekt auf die begleitende Augenerkrankung möglich zu sein. Darüberhinaus können neuerdings Lidschwellung und Hervortreten der Augen durch einen plastisch chirurgischen Eingriff deutlich gebessert werden (Prof. Dr. W. Stock, Oberarzt Dr. S. Deiler, Plastische Chirurgie, Chirurgische Klinik, Klinikum der Universität München, Innenstadt http://www.chirurgische-klinik.de/plastische/
Prinzipiell sollte immer dann dringend operiert werden wenn der Verdacht auf eine maligne Erkrankung der Schilddrüse besteht (onkologische Indikation), d.h. wenn in der Schilddrüse Knoten festgestellt worden sind, deren Bösartigkeit nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann (meist kalten Knoten).
In der Regel arbeiten wir bei der Entscheidungsfindung, welche Therapiemöglichkeit (Operation - medikamentöse Therapie - innere Bestrahlung mit radioaktivem Jod) die jeweils beste Alternative für den einzelnen Patienten darstellt, eng mit den Kollegen der Endokrinologie (Spezialisten für Erkrankungen der hormonproduzierenden Organe, insbesondere Schilddrüsenspezialisten) der Medizinischen Klinik Innenstadt zusammen http://link.medinn.med.uni-muenchen.de/endokrin/index.html.
In einer wöchentlich stattfindenden gemeinsamen Konferenz werden hier schwierige Fälle besprochen und individuelle, für den einzelnen Patienten optimale Therapiepläne festgelegt. |