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Die Entscheidung zur Operation muss individuell für jeden einzelnen Patienten gestellt werden. Folgende Kriterien müssen in die Überlegungen miteinbezogen werden:

 

 
Größe der Schilddrüse — mechanische Beeinträchtigung der Nachbarorgane?  
Knotige Veränderungen der Schilddrüse — heiße Knoten ? — kalte Knoten?  
Besteht der Verdacht auf eine bösartige Schilddrüsenerkrankung in einem kalten Knoten?  
Welche alternativen Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung (medikamentöse Therapie, Radiojod-Therapie)?  

Besteht ein erhöhtes Operationsrisiko für den Patienten oder ein erhöhtes Risiko für Stimmbandnerv oder Nebenschilddrüse?

Eine Operation wird meist erforderlich, wenn die Schilddrüse durch Größenwachstum und Knotenbildung mechanischen Druck auf die Nachbarorgane ausübt (mechanische Indikation) und hier zu Atemnot durch Kompression der Luftröhre, Schluckstörungen durch Kompression der Speiseröhre oder Heiserkeit durch Kompression des Stimmbandnerven führt.

Eine Operation kann ferner in folgenden Fällen angezeigt sein:

 
 

Wenn eine Struma nicht ausreichend auf die medikamentöse Behandlung und / oder Radio-Jod-Therapie anspricht, subjektiv Beschwerden verursacht (z.B. Globus- oder Druckgefühl) und / oder eine Wachstumstendenz zeigt.

 

Schilddrüsenzysten innerhalb der Schilddrüse sind ein häufiger und durch die Ultraschalluntersuchung einfach zu diagnostizierender Befund. Größere Zysten werden in der Regel durch Punktion und Absaugen der Zystenflüssigkeit behandelt. Kommt es jedoch immer wieder zur erneuten Ausbildung oder gar zum Wachstum der Zysten (insbesondere bei Zysten über 2 cm Größe), sollten diese nach mehrfacher erfolgloser Punktion operativ saniert werden.

 

Weiterhin kann eine Operationsindikation bestehenbei einer Überfunktion der Schilddrüse (endokrine Indikation): Beim Vorliegen von einzelnen oder mehreren autonomen Knoten, insbesondere dann wenn neben den warmen auch kalte Knoten vorliegen, stellt die Operation die Therapie der ersten Wahl dar. Bei Erkrankungen der Schilddrüse mit Überfunktion sollte vor einer Operation immer versucht werden durch medikamentöse Behandlung eine normale Schilddrüsenfunktion (Euthyreose) zu erreichen.

 

Beim Morbus Basedow sollte die Operationsempfehlung immer erst nach unzureichendem Therapieerfolg der primär medikamentösen Behandlung erfolgen. Die Entscheidung zur Operation sollte unbedingt in Zusammenarbeit mit dem Schilddrüsen-Spezialisten (Endokrinologen) unter Abwägung der jeweiligen individuellen Vor- und Nachteile der alternativ zur Verfügung stehenden Radio-Jod-Therapie erfolgen. Generelle Vorteile der Operation sind neben dem schnellen Wirkungseintritt der Therapie die sichere und dauerhafte Beseitigung der Überfunktion und der Struma. Desweiteren scheint bei vollständiger Entfernung der Schilddrüse für die meisten Patienten ein günstiger Effekt auf die begleitende Augenerkrankung möglich zu sein. Darüberhinaus können neuerdings Lidschwellung und Hervortreten der Augen durch einen plastisch chirurgischen Eingriff deutlich gebessert werden (Prof. Dr. W. Stock, Oberarzt Dr. S. Deiler, Plastische Chirurgie, Chirurgische Klinik, Klinikum der Universität München, Innenstadt http://www.chirurgische-klinik.de/plastische/

Prinzipiell sollte immer dann dringend operiert werden wenn der Verdacht auf eine maligne Erkrankung der Schilddrüse besteht (onkologische Indikation), d.h. wenn in der Schilddrüse Knoten festgestellt worden sind, deren Bösartigkeit nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden kann (meist kalten Knoten).

In der Regel arbeiten wir bei der Entscheidungsfindung, welche Therapiemöglichkeit (Operation - medikamentöse Therapie - innere Bestrahlung mit radioaktivem Jod) die jeweils beste Alternative für den einzelnen Patienten darstellt, eng mit den Kollegen der Endokrinologie (Spezialisten für Erkrankungen der hormonproduzierenden Organe, insbesondere Schilddrüsenspezialisten) der Medizinischen Klinik Innenstadt zusammen http://link.medinn.med.uni-muenchen.de/endokrin/index.html.

In einer wöchentlich stattfindenden gemeinsamen Konferenz werden hier schwierige Fälle besprochen und individuelle, für den einzelnen Patienten optimale Therapiepläne festgelegt.

 
 


Chirurgische Klinik, Klinikum Starnberg
Chefarzt Prof. Dr. med. A. Trupka
Oßwaldstr.1, 82319 Starnberg
Telefon: 08151-18-2270

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