Schädigung des Stimmbandnerven:

 

 

 

 

 

Eine subtile und feine Operationstechnik mit Hilfe der Lupenbrille und feinsten Instrumenten ist erforderlich um den Stimmbandnerven auf beiden Seiten der Luftröhre an der Hinterseite der Schilddrüse während der Operation sicher identifizieren und schonen zu können. Das bei uns routinemäßig eingesetzte Neuromonitoring gibt dem Operateur ein zusätzliches hilfreiches Instrument an die Hand, den Nerven mittels eines elektrischen Impulses zu identifizieren und seine intakte Funktion während der Operation ständig überprüfen zu können.

Damit kann das Risiko einer bleibenden Schädigung des Stimm-bandnerven (Recurrensparese) minimiert werden. Die einseitige Schädigung des Stimmbandnerven führt postoperativ zur Heiserkeit, im Falle der beidseitigen Schädigung kann Luftnot eintreten und ein Luftröhrenschnitt erforderlich werden. Dies ist jedoch beim Ersteingriff an der Schilddrüse äußerst selten. Darüber hinaus bilden sich etwa zwei Drittel der direkt postoperativ bemerkten Störungen der Stimmbandnervenfunktion innerhalb von Wochen bis Monaten zurück, sind also nur vorübergehender Natur.

 

  1. Nebenschilddrüsen

    Nebenschilddrüsen: Des weiteren ist es erforderlich, die beiden Nebenschilddrüsen an der Hinterseite der Schilddrüse während der Schilddrüsenoperation darzustellen und diese kleinen hormonproduzierenden Drüsen sicher zu erhalten. Eine Verletzung der Nebenschilddrüsen (Epithelkörperchen, Parathyroideae) oder versehentliche Entfernung mit der Schilddrüse kann postoperativ zum Abfall des Calcium-Spiegels im Blut führen. Dies ist begleitet von kribbelnden Missempfindungen in den Fingern, um den Mund und im seltenen Fall von einer erhöhten Krampfbereitschaft der Muskulatur (Tetanie). Aus diesem Grunde werden die Nebenschilddrüsen während jeder Schilddrüsenoperation dargestellt und geschont. Zeigt sich während der Operation, dass eine Nebenschilddrüse schlecht durchblutet ist, wird sie entnommen und in die Halsmuskulatur transplantiert. Hier kann sie in der gut durchbluteten Muskulatur ihre Funktion wieder aufnehmen.

     

    Blutungen

    Die Schilddrüse stellt ein sehr gut durchblutetes Organ dar. Aus diesem Grunde müssen bei der Operation viele kleine und auch größere Blutgefäße unterbunden werden. Dies wird mit äußerster Sorgfalt durchgeführt. Trotzdem kann sich postoperativ ein größerer Bluterguss am Hals entwickeln, insbesondere nach stärkerem Hustenfall und postoperativem Erbrechen. Größere Blutergüsse müssen ggf. chirurgisch ausgeräumt werden. Die Notwendigkeit der Fremdblutübertragung bei präoperativ normalen Werten für Hämoglobin (Blutfarbstoff) und Erythrozyten (rote Blutkörperchen) ist bei gutartigen Schilddrüsenerkrankungen sehr selten.

    Neben diesen für die Schilddrüsenoperation typischen, jedoch insgesamt seltenen Komplikationen können weitere, für jede Operation typische Probleme auftreten. Dies sind:

    Entzündung der Wunde, der Haut und der umgebenden Weichteile mit Abszessbildung, Eiterung, verzögerter Wundheilung. Entwicklung von breiten, verdickten und kosmetisch störenden Narben, allergische Reaktionen, thromboembolische Komplikationen.


Chirurgische Klinik, Klinikum Starnberg
Chefarzt Prof. Dr. med. A. Trupka
Oßwaldstr.1, 82319 Starnberg
Telefon: 08151-18-2270

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